In der letzten Woche konnte durch Mitarbeiter des NABU Berlin die wiederholten Sichtungen eines Uhus in Berlin-Mitte durch Passanten bestätigt werden: Mitten am Tag und bei strömenden Regen saß der imposante Eulenvogel auf einem Dach ganz in der Nähe der Volksbühne und gab Balzlaute von sich. Bei den Naturschützern wuchs die Hoffnung, dass er mit seinem bis zu einem Kilometer hörbaren Ruf ein paarungsbereites Weibchen anlocken könnte. Doch dieser Vogel hat eine sehr spezielle Geschichte...
Von der Volksbühne ins Krankenhaus
Die Hoffnung, dass Berlin wieder Uhu-Lebensraum wird, wurde gleich am nächsten Tag jäh zerstört, als Anwohner beim NABU Berlin anriefen, um mitzuteilen, dass der Uhu flugunfähig am Boden saß. Nachdem die Feuerwehr unverrichteter Dinge wieder abzog und empfahl Polizei oder Ordnungsamt einzuschalten, brachte schließlich die Berliner Polizei das Tier sofort in die Kleintierklinik der Freien Universität Berlin, wo sich Experten für Wildvögel umgehend um das Tier kümmerten. Die Untersuchung ergab zwei Erkenntnisse: Der Uhu war unverletzt und er trägt einen sogenannten CITES-Ring. Dies ist ein Kennzeichen dafür, dass es sich bei dem Uhu nicht um einen wilden, freilebenden Genossen, sondern um einen Eulenvogel aus einer Zucht bzw. Gefangenschaftshaltung handelt.
Quelle: NABU.de