Es geht los: Der Frühlings ist nicht
mehr weit und die Amseln singen wieder (Bild: ddp)
Wer dieser Tage in den frühen Morgenstunden in Brandenburg und Berlin im Freien unterwegs ist, kann es bereits hören: Die Vögel in der Region singen wieder. Mit dem Tauwetter mit ersten wärmenden Sonnenstrahlen der vergangenen Tage hat das Gezwitscher begonnen. Dabei gehört vor allem die Amsel zu den Frühaufstehern – sie singt sogar schon, wenn es noch dunkel ist.
Dagegen ist der Grünfink ein Langschläfer, da er erst im Hellen loslegt. In Wäldern und Parks macht der Kleiber mit seinen typischen Pfeiflauten auf sich aufmerksam.
„Vögel merken, wenn der Frühling kommt. Dabei kommen verschiedene Faktoren zusammen“, erklärt der Vogel-Experte und Leiter der Brandenburger Landesgeschäftsstelle des Naturschutzbundes Deutschland e.V. (NABU), Wolfgang Mädlow. Zunächst spiele natürlich das Wetter eine große Rolle. Vögel bemerkten den Wetterumschwung sofort. Ein weiterer Faktor sei die Tageslänge. Es gebe eine Reihe von Singvögeln, die einen angeborenen Jahresrhythmus hätten. Der orientiert sich nach Angaben von Mädlow an der Länge des Tages.
Jedoch fangen die meisten Vogelarten um diese Jahreszeit, bis auf einzelne Ausnahmen, noch nicht mit dem Brüten an. „Die Vögel singen, weil sie stimmlich ihr Revier gegen Nahrungskonkurrenten abstecken“, sagt Mädlow. Sie seien zunächst nur auf der Suche nach einem geeigneten Brutplatz. „Das eigentliche Brutgeschäft beginnt erst, wenn das Wetter richtig stimmt“, erläutert der Experte. Dafür müsse es wesentlich wärmer sein. Zudem liege noch zu viel Schnee. Erst wenn der getaut sei, beginne auch die Balzphase der Männchen, die mit ihrem Gesang bei den Weibchen Eindruck machen wollen.