Mittwoch, 9. April 2008
Nach einem überraschenden Temperatursturz sind in Südafrika zehntausende Schwalben kurz vor ihrem Rückflug nach Europa gestorben. Die europäischen Frühlingsboten hatten sich nach Angaben der Umweltgruppe Birdlife South Africa in der Limpopo-Provinz gruppiert. Ihr Rückflug aus dem warmen Süden stand unmittelbar bevor, erklärte Birdlife-Sprecher Gerhard Verdoorn.
Zum Verhängnis wurde ihnen eine Kaltfront, die vor drei Wochen von Angola über Namibia und Botswana nach Südafrika strömte und die Temperaturen von im Schnitt 21 Grad Celsius auf gerade mal 9 Grad sinken ließ.
"Die Vögel konnten deshalb nicht richtig Futter finden, da es für sie zu nass und regnerisch für die Futtersuche war", sagte Verdoorn. Ihre Körpertemperatur und Blutzuckerwerte fielen daher dramatisch. "Zu Zehntausenden fielen die Vögel überall zu Boden und starben." Die Bevölkerung ging zunächst von einer massenweisen Vergiftung der Vögel aus. Die Schwalben, die überlebten, begannen ihren Rückflug in den europäischen Frühling am 28. März.
Ein ähnliches Massensterben von Zugvögeln gab es nach Angaben von Birdlife SA in den vergangenen Jahren häufiger. Betroffen waren auch andere Arten. Verdoorn machte den weltweiten Klimawandel dafür verantwortlich. "Der Februar wurde früher (in Südafrika) stets als feuchter und der März eher als trockener Monat angesehen, aber nun hat sich die Situation verändert", sagte der Vogelexperte. Bei den jetzt ums Leben gekommenen Vögeln handelt es sich überwiegend um Rauchschwalben (Hirundo rustica), von denen viele aus dem nördlichen Europa - auch aus Norddeutschland, Dänemark und Schweden - stammen.