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Mittwoch, 16. Mai 2007, 20:48

Der Gelbbrustgirlitz (O.citrinipectus)

Der Gelbbrustgirlitz (O.citrinipectus)
Der Gelbbrustgirlitz hat eine Größe von 11 cm. Dem wirklich lehrreichen und mit viel Fachwissen erstellten Buch von Frau Ranate von den Elzen (Girlitze - Biologie, Haltung und Pflege), wurde so mancher Tip entnommen der sich auch in der Zeisighaltung und Zucht bewährte. Das Weibchen kann mit dem Angolagirlitz verwechselt werden. Aber beim Gelbbrustgirlitz sind die Flankenfarben graurot. Das Männchen hat eine schöne, gelbe Brust und einen gelben Bürzel. Dieser, ist beiden Geschlechtern eigen. Er bewohnt, wie auch anderen Girlitze, mäßig feuchte Grassavanen, Trocken- und Dornbuschsavannen, in der Nähe von Flußläufen. In der Natur liest er kleine Sämereien und Insekten vom Boden auf. Es handelt sich bei diesen Vögeln um Hirsegirlitze. Dieser Girlitz kommt teilweise in den gleichen Gebieten vor, wie der Mozambikgirlitz. Er wurde 1960 erstmals beschrieben und kam sehr spät, nämlich 1990, in unsere deutschen Zuchtstuben. Bei mir bekamen die Girlitze meine selbst zusammengestellte Zeisigmischung (wenig Negersaat und viel Girlitzgras, dazu Salatsamen, weiß und schwarz.) Hirse, reichte ich in einem extra Napf. Der Gesang des Gelbrustgirlitz wird nicht so häufig vorgetragen, wie etwa beim Mozabikgirlitz, den ich in meiner Jugend in einem Käfig in der Küche pflegte.

Erfahrungen mit anderen Girlitzen wurden gemacht

Anfang September bekam ich von einem Händler ein Paar Gelbbrustgirlitze. Normalerweise züchte und halte ich Neuweltzeisige. Erfahrungen hatte ich bisher mit Damara-Alarios (Serinus alario leucolaema) und Rotstirngirlitzen (Serinus pusillus) gesammelt. Die Damara-Alarios, waren damals sehr selten zu bekommen. So griff ich zu als ich über die Niederlande Vögel dieser Art angeboten wurden. Sie wurden durch falsches und zu reichliches Futter dick und fett, sie passten einfach nicht zu meinen Zeisigen (Yarrell- und Grünrückenzeisige.) Ich gab die Vögel an andere Züchter weiter. Leider, stellte sich später heraus, daß es sich bei den Alarios um Wildmischlinge handelte. Sie kommen wohl in einem Überschneidungsgebiet beider Arten vor. Für eine reine Zucht sind diese Vögel wertlos. Von den Rotstirngirlitzen, hatte ich nach kurzer Eingewöhnung Junge. Leider gingen die vier Jungvögel während der Mauserzeit, an für mich unerklärlichen Gründen, ein. Das Zuchtpaar gab ich an einen Züchter im süddeutschen Raum weiter. Nun sah ich bei diesem Händler die Gelbauchgirlitze und war einfach von den beiden Vögeln begeistert. Beide Vögel waren AZ bzw. DKB beringt. Jahrgang 1999. Der Preis war in Ordnung, also nahm ich die beiden Vögel mit nach Hause.

Die Vögel vertrugen sich nicht

Nachdem ich die Vögel einige Zeit beobachtet hatte, stellte ich fest, daß sich die beiden nicht vertrugen. Ich kaufte bei einem Händler in Köln ein weiteres Paar (Importvögel!) dieses schönen Girlitz. Beide Vögel waren in einem guten Zustand, sie waren beim Händler schon einige Wochen in einer kleineren Voliere untergebracht. Sie machten auf mich einen zutraulichen Eindruck. Die Vöge,l wurden in einer Zuchtbox 100 x 40 x 40 cm untergebracht. Nach einer Kokzidienkur von zirka einer Woche (Tierarzt), gab ich den Vögeln NektonS ins Trinkwasser. Es wurde etwas Grünfutter gereicht und auch angenommen. Desweiteren reichte ich den Vögeln Samenstände mit noch halbreifer Hühnerhirse. Sie wächst bei uns in den Runkelfeldern und lässt sich leicht ernten. Die Samen kann man nach etwa einer Woche gut abschütteln und nach weiteren zwei bis drei Wochen unter das Futtergemisch streuen. Ich verwende diese Samen seit zwei Jahren in meiner Zeisigzucht. Der Samen wird von den meisten Zeisigen gut angenommen und die Samenstände werden regelrecht zerpflückt.

Die Zucht konnte beginnen

Aber zurück zu den Girlitzen: Nach einer Eingewöhnungszeit von vier Wochen, sah ich das Weibchen in einer Ecke der Zuchtbox mit etwas Scharpi in den Zweigen herumhüpfen. Sie versuchte ein Nest zu bauen. Ich hing also ein Plastik-nest in diese Ecke. In das Nest, kam eine gute handvoll Scharpi. Nach drei Tagen, entdeckte ich ein gut gebautes Nest. Nach weiteren drei Tagen, lag das erste Ei im selben. Es wurden vier Eier gelegt und auch bebrütet. Nach dreizehn Tagen schlüpften die Jungen. Ich störte das Weibchen nicht und machte auch keine Nestkontrolle. Ich hielt nur mein Ohr an das Gitter vor dem Nest. Ganz leise konnte man die Jungvögel piepsen hören. Es wurde ab dem ersten Tag Keimfutter und Löwenzahnblätter gereicht. Nach einigen Tagen stellte ich die Keimfuttergabe wieder ein, es wurde nicht angenommen. Drei Tage nach dem Schlupf bekam ich mit, daß das Weibchen nachmittags von Nest flog und kotete. Anschließend flog es an den Futternapf um Nahrung aufzunehmen. Ich schaute nun in das Nest und stellte drei Jungvögel fest. Sie waren größer als die Zeisige in diesem Alter. Die Jungen waren mit einem feinen Flaum bedeckt. Außerdem sind die Jungvögel bräunlich gefärbt. Der Schnabel ist bei den jungen Girlitzen, gelb umrandet. Da in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, Ende Oktober, wieder reichlich Vogelmiere wuchs, gab ich diese nun drei bis viermal täglich. Als erstes wurden die Samen der Vogelmiere, von dem Männchen herausgepickt und an das Weibchen weitergegeben. Dieses tütterte dann die Jungvögel. Bis auf wenige Stängel, wurde die Vogelmiere verwertet. Ab dem vierten Tag, fütterte das Männchen die Jungen mit.

Insektennahrung und Eifutter wurde nicht gereicht

Insektennahrung wurde den Girlitzen nicht gereicht. Es wäre mir zwar möglich, Insekten zu verfüttern, aber mein, zu dieser Zeit Nebenhobby; Taggeckos, zeigt mir hier Grenzen auf, die ich in meiner Wohnung nicht überschreiten mochte. Auch habe ich kein Eifutter gereicht. Ich züchte alle meine Vögel ohne Eifutter. Es ist bei meinen Zeisigen auch noch nie angenommen worde. Wie es die Gelbbrustgirlitz-Zucht zeigt, geht es auch hier ohne.
Nach achtzehn Tagen, flogen die Jungen aus, in den ersten Stunden kamen sie noch ins Nest zurück. Übernachtet, wurde nun auf einen Ast, in der Nähe des Nestes. Die Jungen waren voll entwickelt und glichen, einschließlich gelben Bürzel, schon den Eltern. Leider mußte ich nach einer Woche die Jungvögel von ihren Eltern trennen, sie wurden doch sehr gerupft. Es ist natürlich etwas früh aber es ging alles gut. Die Jungen suchten ihre Samen auf dem Boden, es wurde nun auch Keimfutter angenommen. Der Hunger trieb es rein. Handelsübliche Kolbenhirse wurde mehr zerpflückt als gefressen. Nach vierzehn Tagen begannen die Jungmännchen mit dem Gesangsstudium. Während der Zucht, lag die Temperatur bei einundzwanzig Grad C . Das Licht, brannte während der Zucht von 6 Uhr in der Früh, bis 21.30 Uhr abends.

Auti

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