in einer Falle gefangene Gimpel Foto: Komitee
Recherchen des Komitees gegen den Vogelmord und des Journalistenbüros Correct!v haben die Polizei zu dem einschlägig vorbestraften Vogelhändler Otto D. aus Bottrop geführt. Der Vorwurf: Illegaler Fang und Verkauf einheimischer Singvögel in großem Stil. Der Mann war bereits vor 2 Jahren unter Verdacht geraten, jahrelang geschützte Singvögel auf seinem Grundstück gefangen und bundesweit verkauft zu haben. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnräume wurden von der Polizei damals mehr als 150 wild gefangene einheimische Singvögel sichergestellt. Es handelte sich dabei um Stieglitze, Meisen, Buchfinken, Erlenzeisige, Dompfaffen, Mönchsgrasmücken und Kleiber. Bei der Aktion wurden auch mehrere Käfigfallen, Gerätschaften zur Manipulation von Zuchtringen sowie umfangreiche Korrespondenz mit anderen Vogelhaltern entdeckt und beschlagnahmt. Wegen Tierquälerei und Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz wurde D. Im April 2015 wurde per Strafbefehl zu einer Haftstrafe von einem Jahr auf Bewährung und zur Zahlung von 100.000 Euro an gemeinnützige Organisationen verdonnert.
Wer glaubt, dass eine solche Strafe abschreckend wirkt, hat auf das falsche Pferd gesetzt. Wenige Wochen, nachdem der Strafbefehl gegen D. rechtskräftig wurde, erhielten wir im Frühling den Hinweis, dass auf dem Grundstück des Händlers weiterhin Vögel gefangen werden. Um dem Mann endgültig das Handwerk zu legen, schlossen sich die Experten des Komitees mit Journalisten des renommierten Recherchebüros Correkt!v aus Essen zusammen, das auf verdeckte Ermittlungen und Aufnahmen mit versteckten Kameras spezialisiert ist. Als italienische Vogelhändler getarnt gelang es, Kontakt zu D. aufzunehmen und bei einem Testkauf im Juni 2015 rund ein Dutzend Buchfinken und Gimpel zu erwerben. Sämtliche Vögel wurden sofort in eine Pflegestation gebracht, wo ein staatlich anerkannter Gutachter attestierte, dass es sich wie vermutet um Wildfänge und nicht - wie von D. angegeben - um Nachzuchten handelte.
Herkunft muss noch geklärt
Im Haus des Rentners wurde eine Menge Material gefunden, das die Vorwürfe erhärtet. In dem weitläufigen Garten hinter dem Haus entdeckten die Fahnder mehrere Käfige zum Lebendfang von Vögeln. Einzelne Tiere waren in Käfige gesperrt, um Artgenossen anzulocken. Mehrere Stunden dauerte es, die 20 Volieren zu überprüfen. In ihnen befanden sich fast 200 Vögel, deren Herkunft nun genauer geklärt werden muss: Stammen sie aus der Natur oder handelt es sich tatsächlich um Nachzüchtungen?
Mehr zum Thema gibt es
hier auf der Seite des Komitee oder auch
hier auf der WAZ.de
Leider wirft so eine Vorgehensweise wie es der Herr Otto D. aus Bottrop an den Tag legt ein extrem schlechtes Licht auf alle seriösen Züchter, die ihre Vögel mit viel Zeitaufwand und Herzblut wirklich züchten. Daher sollte jeder Züchter oder Halter schon sehr genau prüfen wo er seine Vögel erwirbt. Eine ordentliche Beringung sollte selbstverständlich sein genauso wie Herkunftspapiere die
die Angaben zu den Elterntieren enthalten! Schlimm genug das Horst oder Otto D.
Vögel fängt, dass aber auch noch in der Brutzeit der Vögel zu tun wo dann die Brut ohne Elterntiere jämmerlich verhungern muss - ist echt mies
Gruß Konrad
Quelle: Webseite des Komitee gegen den Vogelmord e. V. (CABS) / WAZ