Sie sind nicht angemeldet.

Der Gästezugriff auf dieses Forum wurde limitiert. Insgesamt gibt es 4 Beiträge in diesem Thema.
Um sie alle lesen zu können müssen Sie sich vorher registrieren.

Bitte loggen Sie sich ein

Benutzername:

Kennwort:

Angemeldet Bleiben

Register

Sie sind nicht angemeldet.


Konni

Administrator

  • »Konni« ist der Autor dieses Themas
  • Deutschland

Beiträge: 241

Aktuelle Stimmung: Strahlender Sonnenschein - sehr gut

Wohnort: Weil der Stadt

Beruf: Systemtechniker EDV

Hobbys: Carduelidenzucht, Motorräder, Technik (Amateurfunk)

Danksagungen: 2436

  • Nachricht senden

Widder

1

Sonntag, 19. Februar 2012, 19:34

Mycoplasma gallisepticum ist ein Erreger von Atemwegserkrankungen beim Geflügel (CRD: chronic respiratory disease ). Häufig kommt es zu einer Mischinfektion mit anderen viralen oder bakteriellen Krankheitserregern

Mycoplasmose ist eine Krankheit die in Vogelzuchten großen Schaden anrichten kann.
In den USA wurden durch langjährige Studien bewiesen, dass z.B. die freilebende Population des Hausgimpels (carpodacus mexicanus) in den Ostküste-Staaten durch M. gallisepticum sehr stark dezimiert wurde.

Man sollte die Krankheit auf keinen Fall unterschätzen, insbesondere wenn die Vögel durch sekundäre Infektionen anderer Erreger wie Viren, Bakterien wie Chlamydien usw. krank wurden, verläuft die Krankeit oft tödlich - in Beständen ist dann sogar mit einer Todesrate bis zu 100% zu rechnen - die Stärke des Krankheitsverlaufes ist auch abhängig davon, mit welcher Species des Mycoplasme der Vogel infiziert wurde, bei Finken ist das in der Regel M. gallisepticum oder M. sturni, wobei letzter unbedeutend verläuft.

Bedauerlich ist, dass der Erreger nur schwierig zu analysieren ist – in speziellen Labors kann er anhand von untersuchten Proben (Gewebe von frisch verstorbenen Tieren) per PCR gefunden werden. Durch Kotproben oder Abstriche ist es nahezu unmöglich den Erreger zu identifizieren.

M. gallisepticum wird bei engem Kontakt zwischen Vögeln sowie kontaminiertem Material (Staub) übertragen. Aerosol-Ausbreitung erfolgt über kurze Distanzen und können verantwortlich sein für die Übertragung innerhalb eines Schwarms. M. gallisepticum wird auch vertikal in Eiern übertragen.

Man vermutet, dass der „schwarze Punkt“ bei frisch geschlüpften Küken von Kanarienvögeln und Cardueliden ebenfalls durch den Erreger M. gallisepticum hervorgerufen wird.

Detailierte Informationen hierzu finden sich auf Spezial-Mosaik-Club

Die Inkubationsperioden beträgt bei Finken zwischen 4 bis 14 Tagen.
Infizierte Vögel tragen M.gallisepticum für das Leben, die Krankheit muss nicht ausbrechen, kann also asymptomatisch bleiben!

Klinische Symptome:
M. gallisepticum Infektionen variieren von asymptomatisch bis zu sehr schweren Erkrankung, je nach Typus des Infektionsstamm und anderen Faktoren.
Schwere Infektionen treten auf, wenn die Vögel gleichzeitig mit anderen Erreger infiziert sind insbesondere Infektionen mit: Newcastle Disease Virus, infektiöse Escherichia coli oder andere pathogenen Erregnern führen zu extrem starken Symptome wie: Rasselgeräusche, „Husten“, Niesen, Nasenausfluss und Dyspnoe (Atemnot), oft begleitet von Schwellung der Nasennebenhöhlen (infraorbitalis) Sinus sowie Konjunktivitis (verklebte Augen) oft sind Jungtiere aber auch Weibchen die von der Jungenaufzucht geschwächt sind betroffen. Weiter Faktoren die einen Ausbruch der Krankheit fördern sind : lange Kälte.- oder Hitzeperioden – Stress - Mauser und außer der oben genannte Infektionen (primäre oder sekundärer Art) könnte auch eine Infektion mit Kokzidien eine Rolle spielen.

Die Mortalität kann bei einer Nichtbehandlung bis zu 100% betragen.

Behandelt wird in der Regel mit einem Antibiotikum wie Baytril oder Tylosin - eine sehr effektive Methode ist die Inhalation - bei der Inhalierungsmethode handelt es sich bei dem Wirkstoff um Tylosin. Eine gänzliche Eliminierung des Erregers ist aber vermutlich nicht möglich.

WICHTIG! BEHANDELN SIE NIE EINFACH DRAUFLOS, SONDERN BESPRECHEN SIE DIES IMMER MIT EINEM FACHKUNDIGEN TIERARZT.

Wie schon geschrieben, ist eine vollständige Eliminierung des Erregers durch entsprechendes Antibiotikum nicht möglich – erkrankte Tiere die nach Antibiotikagabe wieder gesund wurden, bleiben Zeitlebens Träger des Erregers – die Krankheit kann durch Stress oder andere Fakoren wieder ausbrechen. Daher ist es auch sehr wichtig Stallungen – Volieren und Arbeitsgerätschaften immer wieder zu desinfizieren um den Infektionsdruck zu reduzieren.

Es ist wichtig das Immunsystem der Tiere in bestem Zustand zu halten!

Auf Birds Online findet man einen ausführlichen Bericht außerdem wird beschrieben wie der Einsatz von homöopathischen Mittel durchschlagende Erfolge erzielt.

Quellen:
Internet Resources
National Wildlife Health Center USA "Publication Bacterial Diseases -Mycoplasmosis on House Finches" http://www.nwhc.usgs.gov/publications/fi…/chapter_11.pdf
Manual for the Recognition of Exotic Diseases of Livestock http://www.spc.int/rahs/
The Merck Veterinary Manual
http://www.merckvetmanual.com/mvm/index.jsp
World Organization for Animal Health (OIE)
http://www.oie.int
OIE Manual of Diagnognostic Tests and Vaccines for Terrestrial Animals
http://www.oie.int/eng/normes/mmanual/a_summry.htm
OIE Terrestrial Animal Health Code
http://www.oie.int/eng/normes/mcode/A_summry.htm
*Link defunct as of 2006
Gruss Konni ;)

Es haben sich bereits 2 registrierte Benutzer und 46 Gäste bedankt.

Benutzer, die sich für diesen Beitrag bedankt haben:

Konrad Schnaible (07.06.2013), Lisa (04.06.2013)

Verwendete Tags

Mycoplasmen, schwarzer Punkt

Der Gästezugriff auf dieses Forum wurde limitiert. Insgesamt gibt es 4 Beiträge in diesem Thema.
Um sie alle lesen zu können müssen Sie sich vorher registrieren.

Lesezeichen: